Das Surface Go gefällt uns gut als mobiler Begleiter, allerdings hat das kompakte Gerät auch seine Schwächen. Welche das sind, klärt unser Test.
Das Surface Go steckt in einem gut verarbeiteten Aluminium-Gehäuse mit den Abmessungen 245 × 175 × 8,3 mm. Das Tablet wiegt 522 g. Surface-typisch gibt es hinten einen ausklappbaren Ständer, der stabil seine Position hält, die von annähernd senkrecht bis fast waggerecht reicht. Oben links sind der Power-Button und die Lautstärkewippe, am unteren Rand Kontakt-Pins zur Verbindung mit dem Tastaturcover. Auf der rechten Seite sind eine Kopfhörerbuchse, ein Micro-USB-Typ-C-Anschluss und ein Surface-Connect-Anschluss angebracht. Letzterer dient unter anderem zum Anschließen des Netzteils. Ein Micro-SDXC-Kartenleser findet sich hinter dem Ständer verborgen.
Links und rechts vom Bildschirm sitzen im oberen Bereich die Lautsprecher des Gerätes, die Frontcam oberhalb mittig. Die Hauptkamera hat ihren Platz auf der Rückseite oben fast mittig. Das Surface Go liegt angenehm in der Hand und vermittelt eine wertige Haptik.
Das Surface Go hat einen Pentium- Gold-4415Y-Prozessor. Die zwei Kerne des Dualcore-Chips takten mit maximal 1,6 GHz. Für die Grafik zeichnet sich eine Intel-HD-Graphics-615-GPU verantwortlich. Das Tablet gibt es als Ausführung mit 4 GByte RAM und 64 GByte eMMC-Speicher und mit 8 GByte RAM und einer 128 GByte großen SSD, letztere hatten wir im Test. Ins Internet geht das Gerät per WLAN nach 802.11 a, b, g, n und ac, zum Verbinden mit anderen Geräten gibt es Bluetooth 4.1. Über den USB-Typ-C-Anschluss nach USB-3.0-Standard lassen sich externe Monitore anzuschließen.
Auf dem Surface Go läuft Windows 10 S. Diese Variante erlaubt nur die Installation von Programmen aus dem Microsoft Store. Das soll in erster Linie der Sicherheit dienen, Microsoft verspricht eine durchgeführte Sicherheitsprüfung bei allen verfügbaren Applikationen. Als Browser steht nur Edge zur Verfügung, beispielsweise Chrome kann der Besitzer nicht nutzen. Das Wechseln auf Windows 10 Home ist mit dem Surface Go problemlos möglich, zurück zum S-Modus geht dann nicht mehr.
Das von Microsoft PixelSense getaufte Display im Bildschirmformat 3:2 misst 10 Zoll in der Diagonalen und löst 1800 × 1200 Pixel auf. Es hat eine Pixeldichte von 217 ppi, die für eine scharfe Darstellung von Inhalten sorgt. Geschützt wird das 10-Punkt-Multitouch unterstützende Panel von Gorilla Glass 3. Auf Fingereingaben reagiert es gut und präzise. Farbwiedergabe und Blickwinkelstabilität des Bildschirms sind top, die maximale Helligkeit sorgt für eine ausreichend gute Ablesbarkeit auch im Freien bei sonnigen Lichtverhältnissen.
Für Eingaben per Handschrift gibt es einen speziellen Stylus, den Surface-Stift. Der befindet sich nicht im Lieferumfang und muss separat erworben werden. Er verbindet sich per Bluetooth 4.0 und hat 4.096 Druckpunkte.
Um das Surface Go als Laptop-Alternative zu nutzen, gibt es eine spezielle Tastatur: Das Surface Go Signature Type Cover. Wie auch der Stylus muss der Nutzer dieses separat erwerben. Die Anschaffung lohnt sich allerdings und macht aus dem Surface Go erst das praktische Gerät, das es sein kann. Würde es zum Lieferumfang gehören und der Preis dadurch nicht signifikant höher sein, wäre das Surface Go eine gute Ecke attraktiver. Beim Transport dient das Keyboardcover als Schutz für das Display.
Das magnetisch haftende Keyboard gibt es in den Farben Schwarz, Platin, Burgunderrot und Kobaltblau. Es hat die Abmessungen 245 × 175 × 8,3 mm, das unter der Tastatur sitzende Trackpad hat die Maße 99,2 × 56,5 mm. Auf dem Chiclet-Keyboard lässt es sich gut tippen, allerdings sind die Tasten aufgrund der geringen Breite des Surface Go im Vergleich zu anderen Laptops recht klein. Nutzer mit großen Händen und Fingern könnten sich mit der Tastatur schwertun. Sehr gut gefällt uns die Tatsache, dass das Typecover eine dreistufige Tastaturbeleuchtung hat. Auch beim Touchpad hat Microsoft einen guten Job gemacht. Es reagiert präzise und bietet die üblichen Mehrfinger-Gesten zur Bedienung von Windows.
Die Hauptkamera auf der Rückseite löst 8, die Frontcam 5 Megapixel auf. Wie oft bei Tablets liefern die beiden Knipsen nur eine mäßige Bildqualität und maximal halbwegs brauchbare Schnappschüsse.
Die Performance des Surface Go mit 8 GByte RAM und 128 GByte SSD ist prinzipiell gut, kommt aber schnell an ihre Grenzen. Bei vielen gleichzeitig geöffneten Programmen oder einer größeren Anzahl geöffneter Browser-Tabs merkt man dem System an, dass es mit seinem Pentium- Gold-4415Y-Prozessor nicht das schnellste ist. Für Bildbearbeitung oder gar Videoschnitt ist das Gerät genauso wenig geeignet wie fürs Zocken von grafisch anspruchsvollen Games. 4K-Videos meistert das Tablet ohne Probleme.
Microsoft verspricht eine Laufzeit von bis zu neun einhalb Stunden bei Videowiedergabe mit dem Surface Go. Wir haben im Test bei gemischter Nutzung mit Helligkeit auf 50 Prozent sechs bis sieben Stunden erreicht. Das Aufladen mit dem beiliegenden Netzteil beträgt circa zwei Stunden. Die Klangqualität der 2W-Stereolautsprecher ist zufriedenstellend. Die Speaker sind nicht besonders laut, klingen jedoch klar und detailliert.
Als sehr kompakter Laptop für unterwegs mit ausreichend Leistung gefällt uns das Surface Go gut. Die Tastatur zum Tablet ist allerdings nicht im Lieferumfang und kostet zusätzlich. Aktuelle Straßenpreise für Bundles mit Tablet und Keyboard liegen bei 675 Euro (mit 8 GByte RAM und 128 GByte SSD) respektive 535 Euro (4 GByte RAM und 64 GByte eMMC-Speicher). Günstig ist der Spaß also nicht, ein mobiles Ultrabook jedoch eine gute Ecke teurer. Bezüglich Systemperformance kann das Surface Go mit einem guten Ultrabook allerdings nicht mithalten.
Wer viel unterwegs ist, für den kann sich die Anschaffung lohnen. Mit seiner kompakten Größe und dem geringen Gewicht trägt das Gerät in der Tasche gewichtsmäßig nicht größer auf. Als mobiler Begleiter dürfte jedoch die Akkulaufzeit etwas besser sein und performancemäßig kann man mit dem Tablet keine Bäume ausreißen. Display und Tastatur hingegen machen einen sehr guten Job.
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